Carnevale di Venezia
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Venedig: Blick hinter die Maske
Venedig ist nicht nur für seine labyrinthartigen Gassen, Wasserstraßen und Gondeln bekannt, auch der venezianische Karneval ist ein Begriff. Bunte Masken und barocke Kostüme strahlen eine geheimnisvolle Eleganz aus, die weltweit einzigartig ist.
Die Maskierung entstand ursprünglich aus einer Not heraus. Der „Medico della peste", der Pestdoktor, trug zum Beispiel die auffälligste aller Masken. Sie sollte vor ansteckenden Krankheiten schützen und für einen guten Geruch in der Nase sorgen. In der Mitte der Maske befand sich ein langer Rüssel, der mit einem in Aromen getränkten Schwamm ausgestattet war.
Mit der „Bauta-Maske" und einem schwarzen Umhang konnte der Stadtadel unerkannt umherstreifen. Offiziell wurde sie für die Teilnahme an bestimmten politischen Entscheidungsprozessen vorgeschrieben. Aber auch in der Freizeit wurde die anonymisierende Maske gern genutzt, um Casinos oder öffentliche Veranstaltungen zu besuchen.
Die Damen griffen auf die „Colombina-Maske" zurück. Übersetzt bedeutet das „Täubchen", woraus die schwungvolle Flügelform der Maske resultiert. Frauen, die wechselnde Männerbekanntschaften pflegten, konnten in der Öffentlichkeit ihr Gesicht wahren und umgaben sich gleichzeitig mit einer geheimnisvollen Aura, die auf Männer anziehend wirkte.
Heute gibt es in Venedig zahlreiche Geschäfte, die neben den modernen bunten Masken ebenfalls traditionelle weiße Masken anbieten. Mit etwas Glück kann sogar die Herstellung und Bemalung des Gesichtsschmucks beobachtet werden. Ein Blick in diese Masken-Shops lohnt sich in jedem Fall.
Lisa Lubberich
RZ Linz, Neuwied vom Dienstag, 20. Oktober 2015, Seite 29