2011-04-04 Akkordeonale
Zum dritten Mal präsentiert der Niederländer Servais Haanen mit seinem Festival die wunderbare Welt des Akkordeons. Liebhaber des zunehmend wieder aktuellen Instruments (spätestens seit den beiden vergangenen Akkordeonale - Festivals) können hier in geballter Form die stilistische Vielfalt des Akkordeons erleben. Mehr oder weniger liebevoll tituliert als Quetschkommode, Schifferklavier, Schweineorgel, Blasebalg der Hölle oder asthmatischer Wurm, besitzt es mindestens ebensoviel Charme, wie Namen.
Wie kaum ein zweites Instrument hat sich das vergleichsweise junge Akkordeon (erfunden 1829) über Landes- und Kontinentalgrenzen hinweg in einer atemberaubenden Geschwindigkeit verbreitet. Durch massenweisen Export in die Kolonien und eingeschleppt im Handgepäck von Emigranten hat es sich einen nicht mehr wegzudenkenden Platz in der Musik der ganzen Welt geschaffen.
Man kann eigentlich nicht von dem Akkordeon sprechen, da das Instrument immer wieder umgebaut, verändert, verfeinert und an die lokalen Bedürfnisse angepasst wurde - daraus entstanden verschiedene Instrumententypen, die sich durch unter-schiedliche Systeme, Größen, Form, Tonumfang und Spieltechnik unterscheiden.
Welch vielseitige, facettenreiche und auch exotische Musik in diesen eigenwilligen Wunderkisten steckt, kann man auf der Akkordeonale erleben, hören und genießen!
In diesem Jahr trifft die russische Seele auf italienische Tarantella, afrikanische Tanzmusik von den Kap Verden auf Weltmusik mit deutschen Wurzeln, das ganze wie immer verbunden durch feinste Klangästhetik aus dem Land der Wassertomaten, garniert mit Cello und Perkussion.
Die Künstler: Vladimir Denissenkov // Cathrin Pfeifer // Estevao "Iduino" Tavares // Donatello Pisanello // Servais Haanen // Begleitmusiker: Johanna Stein und Marco A. Fox.
Fotos: Rolf Weingarten (C) 2011
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